06.11.2025
Neun Tage vor Tokio: Die deutsche Gehörlosen-Handballnationalmannschaft beendet den Lehrgang in Malente – mit Hoffnung auf Gold und einem Kader in Topform.
Die Vorfreude steigt. „Es war insgesamt ein gelungener Lehrgang, die erbrachten Leistungen lassen auf ein erfolgreiches Turnier hoffen. Seit Jahren haben wir derzeit den stärksten Kader, das uns Hoffnung gibt, weiterhin an der Mission Gold zu arbeiten“, sagte Bundestrainer Alexander Zimpelmann. Zwei der drei Testspiele wurden erfolgreich beendet. Die letzten Trainingseinheiten liegen hinter dem Team, die Vorbereitung an der Sportschule Malente ist abgeschlossen.
Die letzte Partie beim Preetzer TSV ging mit 27:31 verloren. Das wollte Zimpelmann nach drei intensiven Trainingseinheiten und zuvor zwei Testspielen nicht allzu sehr überbewerten. Das hatte auch andere Gründe: In dieser Partie musste er aufgrund einer Daumenverletzung von Jörg Tomaschweski (Hamburger GSV) früh reagieren, ebenso wurde Kreisläufer Robert Wiedl (GSC Frankenthal) wegen einer Rückenblessur geschont. Dazu fehlte beim Lehrgang auch Vincent Uben (GSC Frankenthal) wegen der Vorbereitungen für seine Abiturprüfung. Ein großes Fragezeichen gibt es derzeit zur Personalie um Silas Schumacher (GSC Frankenthal). Der Torhüter laboriert an einer Fußverletzung. „Sein Fuß ist nicht mehr so geschwollen, wir sind zuversichtlich“, sagte Bundestrainer Zimpelmann. Nähere Aufschlüsse soll in den kommenden Tagen ein noch durchzuführendes MRT ergeben.
Dass der letzte Test beim Preetzer TSV verloren ging, sei für Zimpelmann einen Fingerzeig, dass seine Mannschaft in Tokio stets fokussiert sein muss, um die Vorrundenspiele gegen Brasilien, Türkei und Japan erfolgreich zu bestreiten. „Es war ein intensives Spiel, das wir vielleicht auch etwas zu hoch verloren haben. Die Tatsache ist, dass wir auch einige zu viele technische Fehler hatten, die uns am Vortag nicht passiert sind“, sagte Zimpelmann. „Wir müssen es in Tokio auch schaffen, durch eine sinnvolle Belastungssteuerung, unsere Leistungsträger phasenweise zu schonen, ohne, dass wir unnötige Pässe spielen und leichte Tore kassieren“, ergänzte Zimpelmann. „Keine Frage, es war ein intensiver Lehrgang mit drei Spielen, wo wir unsere beiden Abwehrsysteme Sechs-Null, als auch Fünf–Eins nochmals abgestimmt haben“. Dennoch sah Zimpelmann deutliche Fortschritte bei der Mannschaft.
Perfekte Generalprobe bei der HSG Mönkeberg-Schönkirchen
Besonders in der Partie bei der HSG Mönkeberg-Schönkirchen lief „nahezu alles hervorragend. Die Abwehr stand sicher. Moritz Klein im Tor war überragend und im Angriff haben viele Rädchen gegriffen. Unsere Leistungsträger Till Mallach, Jörg Tomaschewski und Sebastian Klein performten toll miteinander. So lief es auch bei allen anderen gut“. Die kommenden Tage bis zum Abflug am 11. November am Flughafen in Frankfurt gelten der weiteren individuellen Vorbereitung, ehe sich die Mannschaft zur geschlossenen Abreise mit dem Staff um Teammanager Roland Knöchel versammelt und sich auf den Weg nach Japan machen wird.
Text: Jochen Willner
Foto: Schneid / Schöler – DGSV