Kreuzbandriss zwingt ihn zur Pause, doch als Volontär ist er dabei

Er ist aktiver Spieler der #deafboys, kann jedoch verletzungsbedingt derzeit nicht mitwirken. Und da er gerne hautnah dabei sein möchte, stellt er sich als Helfer zur Verfügung. Er kümmert sich als Kameramann um den Livestream und ist überall dort im Einsatz, wo helfende Hände gebraucht werden.

Die Handballkarriere des Hörgeräteakustikers begann im Alter von fünf Jahren. Durch seine Eltern und Freunde kam er zum Handball beim TV Palmersheim. Und diesem Verein in der Nähe von Euskirchen blieb er bis heute treu und spielt dort in der Oberligamannschaft auf der Rechtsaußenposition. Dabei hatte er zu Beginn seiner Laufbahn noch im Tor gestanden, wechselte dann ins Feld und fühlt sich dort sehr wohl.

In der Gehörlosen-Handball-Nationalmannschaft spielt er seit dem Jahr 2023. Sein Handicap wurde bei ihm im dritten Lebensjahr festgestellt und er lernte es, damit umzugehen. Im Heimatverein trägt er auch während der Spiele seine Hörhilfe. Das ist beim Nationalteam im Spiel nicht zugelassen. So hatte er 2015 zum ersten Mal Kontakt zum Gehörlosensport. Seine Hörfähigkeit war jedoch damals für einen Einsatz im Nationalteam noch zu gut. Das änderte sich, ein neuer Hörtest brachte dann das Ergebnis, dass er die Voraussetzungen des Hörverlustes von mindestens 55 Dezibel auf dem besseren Ohr für die „Deafboys“ spielen kann. Eine Stunde vor dem Spiel muss er allerdings seine Hörhilfe entfernen. So bedarf es einer besonderen Kommunikation, um die Ansagen des Trainers zu empfangen. Das geht zum Beispiel über Gestik, Mimik und die Taktiktafel.

Simon Schöller meint: „Zuerst einmal freue ich mich, dass mein Kreuzbandriss bald Geschichte sein wird. Ich plane fest damit, zum Saisonstart wieder fit zu sein. Und da ich nicht spielen kann, ist es selbstverständlich, dass ich hier dabei sein möchte und gerne mithelfe. Ich drücke meinem Team die Daumen. Ich wünsche mir, dass wir das Endspiel hier in Frankenthal erreichen. Und da kann alles passieren. Wir hoffen auf eine lautstarke Unterstützung durch unsere Zuschauer.“