Finaleinzug!

Leider schaffte es die deutsche Mannschaft nicht, das, was sie sich für das Spiel vorgenommen hatte, umzusetzen. So dauerte es bis zur 20. Minute, bis sich die Deafboys erstmals mit 2 Toren absetzen konnten – und hierzu bedurfte es einer 3-fachen Unterzahl des Gegners. Bis dahin war es Torwart Gero Gertenbach, der die Deafboys vor einem Rückstand bewahrte.

Die zahlreichen Überzahlsituationen, die durch das überharte Einsteigen und die ständigen Diskussionen der Türken entstanden, konnten die Jungs bedauerlicherweise nicht konsequent genug ausnutzen – so stand es zur Halbzeit 14:9 für das deutsche Team.

Mit Beginn der 2. Halbzeit ging ein Bruch durch das Spiel der deutschen Mannschaft und es gelang über 10 Minuten kein eigener Treffer – die Türken konnten das Spiel drehen und mit 16:14 in Führung gehen.

Im Tor der deutschen Mannschaft war es dann Moritz Klein, der das Team durch zahlreiche Glanzparaden im Spiel hielt.

In der Crunchtime schafften es die Jungs dann, das Spiel zu drehen und mit 3 Toren in Vorsprung zu gehen – auch eine doppelte Manndeckung der Türken konnten die Jungs von Bundestrainer Zimpelmann über die Zeit bringen und so den verdienten Sieg – und damit den Einzug ins Finale – verbuchen.

Zu unschönen Szenen kam es dann nach dem Spiel vonseiten der türkischen Spieler und Offiziellen: Der türkische Torwart schlug einem unserer Spieler unvermittelt mit der Faust ins Gesicht und die gesamte türkische Mannschaft verweigerte den obligatorischen Handschlag nach dem Spiel – übrigens auch eine Kopie des letztjährigen Halbfinales, bei der die türkische Mannschaft ohne Handschlag das Feld verließ.

Zum „Player of the Match“ wurde Jubilar Sönke Petersen gewählt. Vor dem Spiel für sein 25. Länderspiel geehrt, konnte er 10 Treffer zum Sieg beitragen.

Heute geht es im Finale gegen den Favoriten aus Kroatien darum, die bereits sichere Vize-Weltmeisterschaft zu vergolden. Die Mannschaft ist auf den Gegner gut eingestellt – konnte man doch aus dem verlorenen Auftaktspiel wichtige Schlüsse ziehen und in den Trainingseinheiten an den richtigen Stellschrauben drehen.

Text: Sven Labitzke

Foto: Jörg Lühn / Holsteinoffice

Bildbeschreibung: Deafboys im Freudentaumel. Mit einem 29:27 zieht die deutsche Mannschaft ins Finale ein.